Anfang September zog es mich, und 22 weitere Mitstreiter des B.E., nach Dellach ins Kärntner Drautal in ein Canadiercamp, um auf den umliegenden Flüssen, Bergen und Tälern, dem Outdoorsport zu frönen. Einige Teilnehmer kamen schon eine Woche vorher an und konnten so bereits bei ihren Aktivitäten eine sonnige Woche genießen.
Das Gros der Teilnehmer reiste jedoch erst Freitag und Samstag an und kam gleich in den Genuss der Vorboten des anrückenden "Genua Tief`s", sprich, kaum die Zelte aufgebaut, goss es wie aus Kübeln. Sonntagmorgen dann die Bescherung: Abgesoffene Zelte, keine Aussicht auf baldige Wetterbesserung, ganz im Gegenteil, der Wetterbericht wurde von Tag zu Tag schlechter. Daraufhin reisten die ersten Teilnehmer gleich wieder ab, andere überlegten, noch bis Montag zu bleiben, wieder andere zogen in eine Wohngemeinschaft in die am Platz vorhandenen Mietzelte um. Auch am Montag hörten die teils monsunartigen Regenfälle nicht auf, was zur Folge hatte, dass die umliegenden Flüsse bald heftigstes Hochwasser führten, das Hochwasser der Drau gar den Campingplatz bedrohte und ein kleiner "Muren Abgang" am Campingplatz die Duschen flutete. Mit einer Wetterbesserung war frühestens ab Mittwoch zu rechnen, wenn überhaupt.
Aus diesem Grund, beschloss ich, nach Rücksprache mit der Vereinsführung, das Canadiercamp offiziell zu beenden und evtl. als Einzelfahrten weiterzuführen. Gleichzeitig wurde auf der allabendlichen Besprechung ein Vorschlag vom Sonntag wieder aufgenommen, am Dienstag auf den Weissensee zum Wandern oder zu einer Technikschulung auszuweichen, Ein Wetterfenster wurde genutzt und in die Tat umgesetzt. Nach zweistündiger Schulung, aufkommenden Wind und Wellen, wurde das Unterfangen erfolgreich wieder beendet. Erste zufriedene Gesichter kamen auf.
(Gegend zu Fuß erkunden ...und die Drau u. Isel scouten. Irgendewie ginge es wohl, wenn man die schlimmsten Stellen umträgt oder gut sichert ...aber Spaß? Nö, der geht anders.
Also weiter mit abendlicher Lagebesprechung...)
Scouting Teams, zu Fuß, per Auto und Boot, ergaben am Mittwoch einen noch zu sportlichen Wasserstand auf der Drau, so dass am Abend der Entschluss gefasst wurde, auf die Gail , weniger Wasser auf Grund ihres kleineren Wassereinzuggebietes, auszuweichen.
Somit paddelten wir am Donnerstag, nach Überquerung des Gailbergsattels, die Gail ab Dellach im Gailtal, bei hohen mittleren Wasserstand, sehr sportliche 15 km mit zackigen Kehrwässern.
(Auf der Gail: Sportlich-spritzig, aber auch sonnig-warm ...für manche erstmals soviel Wasser ...auf jeden Fall unvergesslich. Am Ende noch Zeit und Lust auf Schwimmerrettung üben.)
Da immer noch keine deutliche Besserung auf der Drau zu sehen war, beschlossen wir freitags wieder auf die Gail zu gehen, jedoch in St. Daniel, weiter oberhalb, einzusetzen. Noch sportlicher, aber nicht mehr unter Ausnutzung aller Kehrwässer, ging es zehn Kilometer zu Tal.
Freitagabend, wurde endlich die mitgenommene große Grillplatte angeheizt und sich zum ersten und leider letzten gemeinsamen Grillen zusammengesetzt.
Fazit: Geile Location, scheiß Wetter, das Beste draus gemacht, gerne wieder.
Samstag bei strahlendem Wetter, an der mittlerweile herrlich blauen Isel entlang, nach Hause gefahren. Ohne Worte.
Gerhard Kring
(Nochmal Gail: Super-Sonne, anfangs heftiges Wasser, aber wir kamen alle sicher und mit viel Spaß unten an. Again what learned :-) )
(Kommentare zu den Bildern: Maddin)