Für unseren jährlichen Männer-Paddelausflug Anfang Juli 2013 haben wir uns für die Naab entschieden, nachdem uns 2012 der Regen sehr gut gefallen hat.
Wir, das sind vier Aichacher (Willi, Bertl, Markus, Elmar) und Martin aus Franken. Davon vier Einzelpaddler und Markus, den wir noch für die Einzelpaddler gewinnen wollen...
Martin habe ich vor über 10 Jahren beim Motorradfahren auf Korsika kennengelernt „was Du paddelst auch?“. Dazu gleicher Jahrgang, gleiche Ausbildung und beide hatten wir unsere Schnorchelausrüstung dabei. Was bei einem Campingurlaub mit Platzproblem auf dem Motorrad was heissen soll!
Das passt...
Und letztes Jahr ist er auch noch mit uns zu den Einzelpaddlern gegangen...
Auf der Webseite www.ostbayern-tourismus.de wurden wir fündig.
Dort ist eine Strecke von Oberwildenau nach Mariaort in 5 Tagesetappen beschrieben.
Damit es uns nicht so langweilig wird, haben wir beschlossen den ersten Tag auf der Haidenaab von Mantel nach Oberwildenau zu paddeln und dafür die letzte Etappe weg zu lassen.
Es gibt wenig Info über diesen Abschnitt, aber es war schnell klar, daß nach dem Hochwasser die Pegelstände immer noch ausreichend hoch waren und die Haidenaab befahrbar ist!
Zu klären war noch die Übernachtungsmöglichkeit in Oberwildenau. Über Google-Earth haben wir den Einstiegsplatz aus der PDF am Wasser mit Feuerstelle ausmachen können.
Ein kurzer Anruf bei der Gemeinde gab grünes Licht für die Übernachtung.
Auch haben wir die Campingplätze der Kanuvereine angeschrieben, ob sie nach dem Hochwasser für uns offen haben. Beim Jugendcampingplatz Zaar in Kallmünz haben wir uns ebenfalls erkundigt, ob sie auch „Junggebliebene“ aufnehmen. Auch dort konnten wir reservieren.
Dieser Jugendcampingplatz ist in den Ferien völlig ausgebucht und sonst auch sehr gut besucht. Immer vorher anfragen!
Die Fahrt konnte beginnen.
Zunächst haben wir das Auto von Martin beim Jugendcampingplatz Zaar abgestellt und ihn mit seinem Boot mitgenommen.
Nach einem Mittagessen in Mantel begann die Fahrt.
Die Heidenaab war eine gute Entscheidung. Es ist eine sehr schöne naturbelassene Strecke. So viele Eisvögel habe ich noch nie in so kurzer Zeit gesehen.
leider mußten wir einige Male treideln - und umtragen
In Oberwildenau haben wir die Zelte aufgeschlagen und Willi hat beim Bauern einen Schubkarrn voll Holz fürs Lagerfeuer besorgt. (Eine rieseige Feuerstelle war vom kurz zuvor stattgefundenen Sonnwendfeuer da und so störte das sicher nicht.)
Nach einem herrlichen Frühstück in der Dorfbäckerei ging es weiter.
Bertl und Willi haben das restliche Holz auf die Kajaks geschnallt.
Nächste Station war Perschen mit dem Bauernmuseum. Leider liegt der Campingplatz auf der anderen Seite vom Ort. Die vom Campingplatz waren sehr nett und wir bekamen einen Handkarrn um das Gepäck zu holen. Die Boote haben wir hinter dem Bauernmuseum ablegen dürfen.
Und welch ein Glück: An diesem Tag war im Innenhof des Bauernmuseums ein Kirchweihfest, wo wir uns einen schönen Abend machten.
Später kam eine Schulklasse aus Dinkelscherben mit eigenartig bemalten Holzbooten an – Die Trockenübungspaddler!
Wir erfuhren, dass die Jugendlichen die Kanadier inclusive Paddel selbst bauten um dann ein paar Tage auf der Naab zu paddeln. Respekt!
Markus konnte es gar nicht glauben: Er kannte die Jugendleiter, weil er sich kurz davor noch in
dieser Montessorischule beworben hatte – wo er aktuell arbeitet.
Die nächste Etappe ging nach Burglengenfeld. Dort beim Kanuclub Städtedreieck trafen wir wieder auf die Montessoriklasse.
Die zunächst erfolglose Suche nach einem Abendessen endete, als wir kurzerhand einen Radler aufhielten und nach einem guten Lokal fragten. Dieser war auf dem Weg zur Sportgaststätte SC Teublitz und bereitete schon mal den Koch vor, dass wir auf dem Weg waren.
Wir wurden so angenehm überrascht. Das Essen war super lecker und die Preise top.
Der freundliche Wirt gab dann noch eine Runde fränkischen Hochmoorgeist aus, und das Bier für den Ausklang am Campingplatz hat er uns zum normalen Getränkemarktpreis verkauft. Hier ist die Welt noch in Ordnung!
Herr Biersack vom Jugendzeltplatz Zaar begrüßte uns feundlich in Kallmünz und stattete uns mit Brennholz und einer fahrbaren Grilltonne aus.
Der letzte Abend wurde mit einem Live-Konzert vor der Skyline der beleuchteten Burg und der historischen Altstadt am Lagerfeuer belohnt. Eine Montessorischülerin hat mit Gitarre und einer sagenhaften Stimme in die Dunkelheit hinein gesungen...
Am nächsten Tag kehrten wir noch beim Bürstenbinder auf ein Zoigl ein.
Martin und ich holten das Auto in Mantel, das wir in einer Seitenstraße abgestellt haben. Offensichtlich kommt das nicht gerade oft vor, daß die Heidenaab befahren wird. Ein Anwohner meinte, er hat sich schon Sorgen gemacht, weil das Auto mit Hänger und Einzelpaddler.de-Aufkleber(!) so lange stand und wir vielleicht abgesoffen wären. Respektvoll hörte er sich an, wie weit wir gefahren waren...
Es war wieder mal ein wunderbarer Ausflug und wir kamen mit vielen schönen Eindrücken erholt und fit nach Hause.
Dort erwartete mich meine Tochter Maria mit diesem Bild...
Bericht von Elmar Kauder, Aichach
Boote: Perception Sport Conduit, Pyranha Fusion S u. Fusion M, Prijon Motion u. Dayliner