Chiemsee Gepäckfahrt 2024

← Touren auf Großgewässern/Seen

Chiemseegepäckfahrt

“Hättet Ihr Lust auf eine Gepäckfahrt?“ Diese Frage kam von Ento bei unserem Ausflug auf die Würm im Januar. Lust hatten wir auf jeden Fall, die Umsetzung hat dann aber einige Tage gedauert und am 29. und 30. Juni sind wir dann mit drei Seekajaks und einem Canadier zum Chiemsee aufgebrochen.

  • start
  • uebrsicht


Um kurz nach 11 Uhr sind wir dann vom Südufer des Chiemsees bei herrlichen Sonnenschein in östlicher Richtung gestartet. Bis zum Mündungsgebiet der Tiroler Aachen sind uns nur wenige Segelyachten und SUP’s begegnet. Bei der Umfahrung des Naturschutzgebietes könnte man dann auch ganz deutlich die Vogelstimmen hören. In der Bucht von Chieming ist sind dann mehr Boote (Segelboote, Motorboote, SUP’s) unterwegs gewesen. Hier mussten wir schon ein wenig aufpassen. Den Segelbooten müssen wir ja ausweichen, die Berufsschifffahrt hat immer Vorfahrt gegenüber der Sportschifffahrt. Wie die Motorboote das sehen weiß ich nicht genau, bei denen halte ich gerne freiwillig Abstand und mache Platz. In der Bucht hat der Ostwind dann auch etwas zugenommen und unsere Weiterreise zum Campingplatz in Arlaching erschwert. Hier konnten die beiden anderen Seekajaks mit ihrem Skeg und dem Steuer doch entspannter paddeln. Michael hatte mit seinem Canadier dann doch etwas mehr gegen den Seitenwind zu kämpfen, ich habe auf der Strecke dann auch geweint weil ich kein Steuer an meinem Kajak angebaut hatte. Die Nacht haben wir dann auf dem gemütlichen und bootfahrerfreundlichen Campingplatz Kupferschmiede direkt in Standnähe verbracht.

Am Sonntag haben wir und dann nach einer kurzen Besichtigung des Abflusses der Alz (hier waren wir einen Tag zu früh dran, die darf erst ab dem 01.07. befahren werden) sind wir dann dem nördlichen Ufer des Sees gefolgt. Das Wetter war etwas kühler als am Vortag, der Wind hatte auch zugenommen. Ein entsprechender Seegang hatte sich durch den Wind dann auch aufgebaut. Auch am Nordufer mussten wir auf auf ein Naturschutzgebiet achten, welches mit den Kajaks nicht befahren werden darf. Diese Gebiete sind zusätzlich mit Bojen gut sichtbar abgegrenzt. In den nördlichen Buchten gibt es ebenfalls Naturschutzgebiete, die nicht befahren werden dürfen aber ebenfalls mit Bojen gekennzeichnet sind. Unsere Mittagspause haben wir dann auf der Fraueninsel verbracht.

Bei der Pause ist Michael dann von einer gefräßigen Ente überrascht worden, die hat tatsächlich in einem unbeobachteten Moment nach dem Brot in seiner Hand geschnappt. Die anderen Enten waren aber auch nicht gerade scheu und haben ständig versucht, ob bei unseren Sachen etwas essbares zu ergattern ist. Eigentlich schade das die Wasservögel von einigen Touristen so angefüttert werden.

  • michael ente

Nach der Umrundung der Krautinsel hieß es dann aufpassen, bei der nördlichen Umfahrung der Herreninsel in Richtung Prien über Urfahrn und Holzen sind neben der Personenschifffahrt dann auch viele andere Segel- / Motorboote unterwegs gewesen. Hier sind wir eng zusammen gefahren weil vier Boote besser erkannt werden. In die nördlichen Buchten sind wir nur zum Teil eingefahren. Nach einer kurzen Pause zum Füße vertreten in Prien haben wir dann aufgrund der Wetterentwicklung den direkten Kurs Richtung Autobahnparkplatz eingeschlagen.

Hier sollte eine weitere Überraschung auf uns warten. Auf dem See ist scheinbar eine Segelregatta ausgerichtet worden. Ein Motorboot was als Start- / Zielboot verwendet wird, haben wir auf dem See gesichtet. Ebenfalls große Bojen, die die Ziellinie bilden und weiter auf unserem Kurs eine einzelne große Boje. Zuerst hat es so ausgesehen, als die Boje von einem Motorboot in der Nähe gezogen wird, dann ist das Boot aber plötzlich alleine weitergefahren und die Boje stehen geblieben. Als wir an der Boje vorbeigefahren sind haben wir die Aufschrift lesen können: “Selbstfahrende Boje, Abstand halten“. Das die Boje tatsächlich selbst fahren konnte habe Anne und Ento dann auch live direkt aus der Nähe gesehen, die beiden waren ganz nah als die Boje auf einmal mit mäßiger Geschwindigkeit losgefahren ist.

  • selbstfahrende boje

Nach wenigen Minuten haben wir dann unseren Startpunkt, den Rastplatz an der Autobahn A8 direkt am Chiemsee, erreicht und unsere Boote auf die Autos geladen. Das Timing hat gut gepasst, der Regen hat angefangen nachdem wir die Boote auf dem Dach festgezurrt hatten. Eine wunderschöne Tour die wir auf jeden Fall wiederholen möchten.

 

Thomas